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Der Luchs lebt als Einzelgänger in großen Waldgebieten. Die auch „Pinselohr“ genannte Raubkatze war einst in Westeuropa weit verbreitet. Sein schlimmster Feind war immer der Mensch, der ihn gnadenlos verfolgte. Die größte Katze Europas wurde durch die gezielte Verfolgung beinahe ausgerottet. Heute leben wieder einzelne Exemplare in einigen deutschen Mittelgebirgen.




Lynx lynx

Der wissenschaftliche Name der Luchse "Lynx" kommt aus dem Griechischen und bedeutet Licht, leuchten, funkeln - das ist ein Hinweis auf die funkelnden Augen der Luchse.

Aussehen

Ein Luchs klettert an einem Baumstamm hoch (Bild: SWR) Luchse sind Raubtiere und gehören wie Löwen, Tiger und Hauskatzen zur Familie der Katzenartigen (Felidae).

Sie sind die größten Raubkatzen, die es in Europa gibt. Ein Luchs wird etwa 80 bis 110 Zentimeter lang, 55 bis 65 Zentimeter hoch und 20 bis 22 Kilogramm schwer.

Die Männchen sind etwas größer als die Weibchen, beide sehen aber gleich aus.

Luchs im verschneiten Wald (Bild: SWR) Ihr beige- bis rotbraunes, dunkel getupftes Fell ist so dicht, dass ihnen auch die schlimmste Winterkälte nichts anhaben kann.

Durch ihre Zeichnung sind sie im dichten Wald zwischen den Bäumen perfekt getarnt. Bauch und Kehle sind heller gefärbt.

Die Vorderbeine sind etwas kürzer als die Hinterbeine. Das ist ein Zeichen dafür, dass der Luchs sehr gut sprinten und springen kann.

Luchs-Ohren (Bild: SWR) Ein Luchs lässt sich an den etwa vier Zentimeter langen "Pinseln" auf seinen Ohren und an dem kurzen Stummelschwanz mit schwarzer Spitze leicht erkennen.

Warum er einen so kurzen Schwanz hat, weiß man bisher nicht. Die Pinsel auf den Ohren dienen dem Luchs vermutlich als eine Art Antenne - mit ihrer Hilfe kann er feststellen, wo ein Geräusch herkommt.

Außerdem haben Luchse einen richtigen Backenbart, der wie eine kleine Mähne aussieht.

Luchs (Bild: SWR) Für den Luchs ist diese Mähne so etwas wie ein Schalltrichter, mit dessen Hilfe er besser hört.

Im Vergleich zu anderen Katzen haben Luchse sehr lange Beine. Ihre Pfoten besitzen ein dichtes, breites Haarpolster. Beides hilft ihnen, auch im Winter im Schnee gut laufen zu können.

Die Haarpolster wirken wie Schneeschuhe und verhindern, dass der Luchs in den Schnee einsinkt.

Heimat

Luchs im Schnee (Bild: SWR) Früher gab es Luchse in ganz Europa und Asien: von den Pyrenäen bis nach Sibirien und zur Pazifikküste.

Bei uns wurden sie allerdings schon lange ausgerottet und leben heute nur noch in Nord- und Osteuropa, auf dem Balkan und in den Pyrenäen.

Inzwischen hat man in der Schweiz und in einigen Regionen Deutschlands vor einigen Jahren wieder Luchse angesiedelt.

Lebensraum

Luchse lieben Wälder. Dort sind sie mit ihrem getupften Fell zwischen den Blättern und Ästen so gut getarnt, dass man sie so gut wie nie zu sehen bekommt. Nur ganz hoch im Norden wandert der Luchs durch die waldfreie Tundra.

Rassen und Arten

Es gibt vier Luchsarten, die manchmal noch in einige Unterarten untergliedert werden: Der Europäische Luchs oder Nordluchs (Lynx lynx) kommt in Europa und Asien vor, der Pardell-Luchs (Lynx pardinus) in Spanien und Portugal, der Kanada-Luchs (Lynx canadensis) in Kanada und Alaska. Der Rot-Luchs (Lynx rufus) lebt in den USA und in Mexiko.

Lebenserwartung

Luchse werden etwa fünf Jahre alt, in Gefangenschaft bis zu 15 Jahren oder noch älter.


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