Aliens
Aliens steht für Ausserirdiesches Leben, das ist eine Beizeichung für Leben, die auf der Erde weder beheimatet noch entstanden sind. Der Begriff deckt alle möglicherweise existierenden Arten und Erscheinungsformen von Leben nichtirdischer Herkunft ab, von einfachsten biologischen Systemen über pflanzen- und tierartiges Leben bis hin zu Lebensformen, deren Komplexität die des Menschen weit übersteigen könnte. Ein außerirdisches Wesen wird auch kurz Außerirdischer oder nach der englischen Bezeichnung Alien (deutsch Fremdling) genannt. Das Adjektiv außerirdisch ist gleichbedeutend mit dem Fremdwort extraterrestri. Bislang gibt es keine Beweise, ob Leben außerhalb der irdischen Biosphäre existiert. Aber Astronomen sind sich sicher das es Aliens gibt.
Historische Überlegungen
Naturphilosophische
Gedanken zur Existenz von außerirdischem Leben lassen sich bis in die
Antike zurückverfolgen. So finden sich etwa schon in Plutarchs Werk Das Mondgesicht oder Lukian von Samosatas Schrift Ikaromenipp oder die Wolkenreise Gedanken über Lebewesen jenseits der Erde. Derartige Texte beziehen sich jedoch wesentlich auf mythische Motive und haben nicht den Anspruch, mit Hilfe einer rationalen Argumentation Theorien über außerirdisches Leben zu entwickeln.Giordano Bruno im 16. Jahrhundert meinte, dass das Weltall unendlich sei und dass es auch unendlich viele Lebewesen auf anderen Planeten im Universum gebe. Im späten 17. Jahrhundert veröffentlichte der Astronom Christiaan Huygens seine Schrift Weltbeschauer, oder vernünftige Muthmaßungen, daß die Planeten nicht weniger geschmükt und bewohnet seyn, als unsere Erde. Huygens, zugleich einer der Begründer der Wahrscheinlichkeitstheorie, erkannte, dass er zu keinen gesicherten
Erkenntnissen über extraterrestrisches Leben kommen konnte. Dennoch
seien einige Annahmen wahrscheinlicher als andere, daher könne man doch
zumindest zu „vernünftigen Mutmaßungen“ kommen. Die Idee von
„vernünftigen Mutmaßungen“ beeinflusste die Naturphilosophie des 18.
Jahrhunderts stark. Christian Wolff berechnete mit Hilfe von Analogieargumenten und „vernünftigen Mutmaßungen“ gar die Größe der Jupiterbewohner auf 13819 1440stel eines Pariser Fußes, also etwa vier Meter. Auch Immanuel Kant beschäftigte sich 1755 in seinem Werk Von den Bewohnern der Gestirne
mit der Frage, ob es Leben auf anderen Planeten gebe.Die Spekulationen
über außerirdisches Leben nahmen insbesondere in der zweiten Hälfte des
19. Jahrhunderts zu, als die Evolutionstheorie an Verbreitung gewann, die besagt, dass sich das Leben auf der Erde über Zeiträume von Jahrmilliarden über natürliche Mutations- und Selektionsprozesse
von einfachsten Lebensformen zu immer größerer Vielfalt, höherer
Komplexität und schließlich auch zu Intelligenz entwickelt hat. Diese
Vorstellung ließ es möglich erscheinen, dass sich auch auf anderen
Planeten auf eine vergleichbare Weise Leben entwickelt hat –
insbesondere nachdem zugleich das traditionelle biblisch-christliche
Weltbild immer mehr an Bedeutung verlor und die Astronomie aufgezeigt hatte, dass unsere Sonne ein Stern
unter Milliarden ähnlicher Sterne ist.Zunächst konzentrierten sich die
Spekulationen über außerirdisches Leben auf die erdnächsten
Himmelskörper: den Mond und die Planeten unseres eigenen Sonnensystems, insbesondere die beiden Nachbarplaneten der Erde, Mars und Venus.
Daneben wurde lange spekuliert, ob unser Sonnensystem mit seinen
Planeten einen Sonderfall im Universum darstellt oder ob Planeten im
Universum in großer Zahl vorhanden seien.1854 theoretisierte William Whewell, der Mars hätte Ozeane, Land und möglicherweise Lebensformen. Nach Teleskopbeobachtungen der Marskanäle,
die sich später als optische Täuschung herausstellten, explodierten
Ende des 19. Jahrhunderts die Spekulationen über Leben auf dem
Mars förmlich. So veröffentlichte der amerikanische Astronom Percival Lowell 1895 sein Buch Mars, gefolgt von Mars and its Canals (Mars und seine Kanäle) 1906, in denen er vorschlug, dass die Kanäle die Arbeiten einer längst vergangenen Zivilisation wären. In
den ersten wissenschaftlich untermauerten Vorstellungen von der Venus
als Weltkörper galt dieser erdähnliche Planet durch seine größere
Sonnennähe als eine lebensfreundlichere, junge und sehr warme Welt der
Urzeit, die unter der undurchdringlichen Wolkendecke von Dschungel und
Wüsten geprägt ist. Das hat sich dann auch in der später aufgekommenen
wissenschaftlichen Phantastik der Literatur und der Filmkunst
niedergeschlagen, besonders in Form verschiedenster Venusianer. Mit der Erkundung der wirklichen Bedingungen, vor allem seit den ersten Messergebnissen der Sonde Mariner 2 1962, wurde dann klar, dass die Venus nicht tropisch und lebensfreundlich, sondern sehr heiß und trocken ist.
Heutige Sicht
Für die Existenz von intelligentem Leben außerhalb der Erde werden insbesondere die Tatsachen angeführt, dass es allein in der Milchstraße
zwischen 200 und 400 Milliarden Sterne gibt und diese wiederum nur
eine von mehr als 100 Milliarden Galaxien ist. Die
Wahrscheinlichkeit der Existenz solchen Lebens wird seit 1961 mit der Drake-Gleichung abgeschätzt.
Allerdings sind viele der in der Drake-Gleichung genutzten Faktoren
umstritten. Auch über die Frage, inwiefern das theoretische Ergebnis
der Drake-Gleichung praktische Relevanz hat oder wie es überhaupt zu
deuten ist, gibt es Diskussionen.Wenn man die Betrachtung auf „intelligentes“
Leben einengt, ist zu berücksichtigen, dass es unbekannt ist, ob das
Leben in einer „typischen“ Biosphäre durch die Evolution zwangsläufig
früher oder später auch intelligente Lebensformen hervorbringt, oder ob
es nur in sehr seltenen Fällen zu solchen kommt. Auch können
intelligente Lebensformen wohl wieder aussterben, sodass ihr
durchschnittliches „Zeitfenster“, gemessen an den Jahrmilliarden
umfassenden Zeiträumen der Lebensentwicklung auf Planeten,
möglicherweise nur sehr kurz ist.Eine weitere Überlegung betrifft die
mögliche Ausbreitung von Leben auf fremden Planeten. Falls technologisch fortgeschrittene Lebensformen zu interstellarer Kolonisation fähig wären und zudem ihre Zivilisation
über Jahrmillionen aufrechterhalten könnten, könnte die gesamte Galaxis
innerhalb weniger Millionen Jahre vollständig kolonisiert sein. Die
Tatsache, dass sich bis heute keine Anzeichen dafür finden, wird auch
als Fermi-Paradoxon bezeichnet. Einige der Gründe sind die begrenzte habitable Zone in der Umgebung einer Sonne wie auch die nach Włodzisław DuchKohlenstoffchauvinismus entkräften soll. Der Rare-Earth-Hypothese
zufolge ist das Fermi-Paradoxon keineswegs paradox. Die Entstehung und
die nachgewiesene kontinuierliche Entwicklung von komplexen
vielzelligen Lebewesen auf der Erde seit Milliarden von Jahren sei nur
einer vergleichsweise unwahrscheinlichen Konstellation vor allem
astrophysikalischer und geologischer Bedingungen geschuldet.Die ersten
Planeten um fremde Sterne wurden 1992 entdeckt. Bis 2014 konnte die
Astronomie annähernd 2000 Exoplaneten nachweisen, darunter nicht nur Gasriesen, sondern auch Gesteinsplaneten. Des Weiteren wurden in unserem eigenen Sonnensystem Hinweise auf flüssiges Wasser außerhalb der Erde (das gemeinhin als eine der notwendigen Voraussetzungen für Leben gilt) gefunden, vor allem auf den Eismonden des äußeren Sonnensystems wie etwa dem Jupitermond Europa, was Anlass zu neuen Spekulationen über außerirdisches Leben in unserem eigenen Sonnensystem gab.

Zurück