Die Ernährung
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Die Katze gehört wie der Hund in die zoologische Ordnung der Carnivora und ist im Unterschied zu diesem ein echter Carnivore, d.h. sie braucht Fleisch. Sie erlegt vorwiegend kleine Beutetiere, die sie als Einzelgängerin im Unterschied, zum eilig fressenden Meutetier Hund, in Ruhe verzehrt. Dabei frisst sie, auch dies im Unterschied zum Hund, die Eingeweide kaum.

Eine 3,5kg schwere Katze braucht etwa 1250KJ Energie/Tag.
Eine Maus liefert etwa 125KJ. Das bedeutet, dass eine sich nur von Mäusen ernährende Katze täglich 10 bis 12 Mäuse fangen muss.

 

 

Unsere Hauskatze stammt nicht von der Europäischen Wildkatze, sondern von der nubischen Falbkatze ab. Spätere Einkreuzungen der Europäischen Wildkatze beeinflussten jedoch das heutige Erscheinungsbild der europäischen Hauskatze.

 

 

Besonderheiten im Stoffwechsel:

Die Katze weist einige Stoffwechselbesonderheiten auf, welche die Unerlässlichkeit von Futtermittel tierischer Herkunft in der Nahrung der Katze belegen und die zeigen, dass sich die Ernährungsansprüche deutlich von denen des Hundes unterscheiden:

  • intensive Gluconeogenese aus Aminosäuren
  • hoher Proteinbedarf wegen des intensiven Aminosäuren-Katabolismus
  • fehlende Adaptation der katabolen Enzyme bei Proteinmangel
  • Arginin als essentielle Aminsäure
  • Taurin (= b-Aminosulfonsäure) essentiell
  • Arachidonsäure als essentiellen Fettsäure
  • keine Vitamin A-Synthese aus b-Carotin
  • keine Niacin-Synthese aus Tryptophan
  • hohe Konzentrirungskapazität der Niere

Diese Besonderheiten zeigen die Adaption der Wildform unserer Hauskatzen an das Beutetier als Nahrungsquelle.
Die Beute enthielt immer Protein, Taurin und Vitamin A, die beide in der Pflanzenwelt nicht vorkommen, im Überschuss.
Das sparsame "Haushalten" mit Wasser ist durch die klimatischen Bedingungen (aride Zone) gegeben, in denen die Nubische Falbkatze lebte. Die Katze ist ein fett liebender Karnivore und deckt den grössten Teil ihres Wasserbedarfs über die Nahrung.

 

 

Glucose-Stoffwechsel:

Während Katzenwelpen etwa 20% der Energie mit der Lactose aufnehmen, beträgt der Kohlenhydratanteil der natürlichen Nahrung von Katzen (Beutetier) nur etwa 1-2 % und trägt somit
kaum etwas zur Energieversorgung bei. Im Unterschied dazu enthalten insbesondere kommerzielle Trockenfutter für Katzen bis zu 40 oder sogar 60% Kohlenhydrate. Ausgewachsene Katzen brauchen keine Kohlenhydrate als Glucosequellen, sofern die Proteinzufuhr für die ständige Gluconeogenese genügt.

Protein-Stoffwechsel:

Katzen haben einen höheren Proteinbedarf als die andern Haustiere, weil sie ständig Aminosäuren für die Gluconeogenese brauchen.
Dabei sind die Enzyme des Aminosäurenabbaus und des Harnstoffzyklus von Natur aus an hohe Proteingehalte in der Nahrung adaptiert und ihre Aktivität bleibt auf unverändert hohem Niveau, unabhängig davon, ob viel oder wenig Protein mit dem Futter aufgenommen wird.

 

 

Taurin:

Die Katze kann Taurin nicht wie andere Tierarten aus den schwefelhaltigen Aminsäuren Cystein und Methionin bilden, da sie diese für andere Prozesse in grossen Mengen verbraucht.
Bei Fertigfutter muss Taurin nach dem Garen zugesetzt werden, da es beim Kochen zerstört wird. Faserreiche Nahrung (=mit vielen Pflanzenstoffen) führt zu erhöhtem Taurin Verbrauch.

 

 

Fettstoffwechsel:

Die Katze kann hohe Fettmengen (bis 64% in der Trockensubstanz) tolerieren und auch gut verwerten. Die Akzeptanz des Futters hängt entscheidend vom Fettgehalt und von der Art des Fettes ab. Fette mit mittellangkettigen Fettsäuren (z.B. Butter, Kokosfett) werden nicht gerne gefressen. Bevorzugt werden tierische Fette. Katzen brauchen viel Fett und vor allem auch viele hochgesättigten Fettsäuren.
Das wiederum bewirkt, dass der Bedarf der Katze an Antioxidantien (Vitamin E und Selen) ebenfalls hoch ist.

 

 

Vitamine:

Die Katze kann Vitamin A und Niacin nicht selbst bilden und ist darauf angewiesen diese Stoffe aus tierischer Nahrung zu bekommen.

 

 

Energiebedarf der Katze:

Der energetische Erhaltungsbedarf adulter Katzen beträgt ca. 149 - 204 KJ UE/Kg LM/d. Im Einzelfall hängt der effektive Energiebedarf jedoch nicht nur von der Lebendmasse der Katze sondern von verschiedenen, zusätzlichen Faktoren wie Alter, Aktivität, Dichte des Haarkleides, Umgebungstemperatur usw. ab, sowie davon, ob die Katze kastriert ist oder nicht. Kastrierte Tiere haben einen niedrigeren Erhaltungsbedarf.

Quelle:www.katzen-freunde.ch