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Merkmale Kiwis sind nicht nur die kleinsten aller Laufvögel, sondern sie weichen in ihrer Biologie stark von den anderen Familien der Laufvögel ab. Sie sind 35 bis 65 Zentimeter lang, bis 35 Zentimeter groß und ein bis fünf Kilogramm schwer. Weibchen sind im Durchschnitt etwas größer und 10 bis 20 Prozent schwerer. Sie tragen ein braunes Gefieder, das fast wie eine Behaarung wirkt. Den Kiwis fehlt wie allen Laufvögeln der Brustbeinkamm, an dem normalerweise die Flugmuskulatur ansetzt. So haben die Kiwis zwar noch kleine, vier bis fünf Zentimeter lange Flügel, sind aber nicht in der Lage, damit zu fliegen. Die Flügel tragen an den Enden kleine Krallen und bleiben unter dem Gefieder verborgen. Die Krallen haben keine erkennbare Funktion und sind offenbar Rudimente, die man gleichermaßen bei manchen Emus und Kasuaren findet. Kiwis besitzen keinen äußerlich sichtbaren Schwanz, was dazu beiträgt, dass sie eine ungewöhnliche ovale Körperform haben. Zu diesem Erscheinungsbild tragen auch die weit nach hinten verlagerten Beine bei. Diese kräftigen Beine tragen, wie bei den meisten Vögeln, vier Zehen; mit ihnen vermögen Kiwis gut und schnell zu laufen. Längere Fluchtdistanzen erübrigen sich aber meist in ihrem unübersichtlichen Lebensraum. Der Kopf der Kiwis ist relativ klein, der Schnabel sehr lang und nach unten gebogen. Beim Streifenkiwi wird der Schnabel über 20 Zentimeter lang. Er ist bei Weibchen um gut 30 Prozent größer als bei Männchen. Der Oberschnabel ist etwas länger als der Unterschnabel. Um im Stand das Gleichgewicht zu halten, stützen Kiwis sich oft auf ihren Schnabel. Kiwis können nicht besonders gut sehen, dafür aber umso besser hören und – eine Besonderheit unter Vögeln – sehr gut riechen. Die Nasenöffnungen liegen an der Spitze und nicht wie bei den meisten Vögeln an der Basis des Schnabels. An der Schnabelbasis tragen Kiwis „Borsten“, die an die Vibrissen (Schnurrbarthaare) von Säugetieren erinnern, in Wirklichkeit aber modifizierte Federn sind. Eine weitere Besonderheit ist die Körpertemperatur, die mit 38 °C weit unter der der meisten Vögel (42 °C) liegt und eher der eines Säugetiers gleicht. Quelle:Wikipedia.org |
Menschen und Kiwis Seit die ersten Māori-Siedler Neuseeland erreichten, wurden Kiwis von diesen und auch zugleich eingeschleppten Säugetieren (v. a. Hunden) im großen Maßstab gejagt.[5] Schon die Maori verdrängten Kiwis aus zahlreichen Regionen und schufen somit inselhaft zerrissene Verbreitungsgebiete der Kiwis. Das Aussterben des Zwergkiwis auf der Nordinsel wurde durch die Maori verursacht. Für die Kiwi-Jagd eigneten sich die Maori spezielle Taktiken an, die auch die Nachahmung der Rufe beinhalteten. Kiwis wurden vor allem wegen ihres Fleisches gejagt, aber auch wegen der Federn, die als Schmuck Bedeutung hatten. Als die weißen Siedler Neuseeland erreichten, verschlechterte sich die Situation für die Kiwis nochmals. Im 19. Jahrhundert wurden Kiwi-Federn sogar nach Europa exportiert, da man sie als Besatz von Kleidern verwendete. Zudem erfreuten sich ausgestopfte Kiwis einer wachsenden Beliebtheit bei Sammlern. Vor allem die von den Weißen mitgebrachten Hunde, Katzen, Füchse und Marder (Wiesel und Hermelin) sorgten für einen Jagddruck, dem die Vögel kaum gewachsen waren. So wurden Kiwis im Osten und Norden der Südinsel sowie in küstennahen Regionen der Nordinsel vollends ausgerottet. Rückzugsgebiete blieben unter anderem das Fjordland, die Tongariro-Region, die North Auckland Peninsula und Stewart Island. Die Jagd auf Kiwis wurde 1896 verboten. Seit 1921 stehen Kiwis unter Schutz. Von Menschen droht Kiwis heute keine direkte Gefahr mehr, wohl aber noch immer durch die Landschaftszerstörung und vor allem durch die eingeschleppten Tiere. In den 1990ern tötete ein einziger entlaufener Schäferhund im Wald von Waitangi innerhalb weniger Tage 500 Kiwis, was mehr als die Hälfte der dortigen Population war. Es wird geschätzt, dass auf dem Festland 94 Prozent der jungen Kiwis von Katzen oder Wieseln getötet werden, bevor sie 100 Tage alt werden. Alle fünf Kiwi-Arten werden von der IUCN als gefährdet geführt. Da die Kiwis als Nationalvögel Neuseelands einen hohen Bekanntheitsgrad haben, gibt es in jüngerer Zeit verstärkte Bemühungen um ihren Schutz. Gefährdete Populationen werden auf Inseln gebracht, die vorher von Katzen, Ratten und anderen potenziellen Gefahren gesäubert werden. Vom Streifenkiwi (Apteryx mantelli), der auf der Nordinsel lebt, existieren nur noch rund 35.000 Tiere. Er wird daher als gefährdet eingestuft. Die Population des Okarito-Kiwis Apteryx rowi besteht sogar nur noch aus 250 Individuen und ist akut vom Aussterben bedroht. |