Techniken
Aufschlag
Mit dem Aufschlag (auch Service genannt) beginnt ein neuer
Ballwechsel. Der aufschlagende Spieler steht hinter der Grundlinie und
versucht, den Ball so über das Netz zu spielen, dass die gegnerische Mannschaft
ihn nicht regelgerecht zurückspielen kann. Der aufschlagende Spieler hat nur
einen Versuch, einen gültigen Aufschlag durchzuführen. Der Aufschlag muss
innerhalb einer Zeitspanne von acht Sekunden nach dem Pfiff des Schiedsrichters
ausgeführt werden. Der aufschlagende Spieler muss sich dabei hinter der
Grundlinie und zwischen den gedachten Verlängerungen der beiden Seitenlinien
befinden.
Der Aufschlag kann von unten oder oben gespielt werden. Beim
Aufschlag von unten wird der Ball nur leicht hochgeworfen und mit der flachen
Hand oder dem Unterarm getroffen. Beim Aufschlag von oben wird der Ball
hochgeworfen und der Spieler schlägt ihn stehend oder im Sprung mit der flachen
Hand. Beim Sprungaufschlag muss der Spieler hinter der Grundlinie abspringen,
darf aber im Feld landen. Führt der Aufschlag sofort zu einem Punkt, spricht
man von einem Ass. Ein Hochwerfen und Fallenlassen oder wieder Fangen des
Balles wird als – missglückter – Aufschlagversuch und mit einem Punkt für den
Gegner gewertet.
Unteres Zuspiel
Beim unteren Zuspiel (auch Bagger oder Manchette genannt) wird der
Ball mit parallel gehaltenen, durchgestreckten Unterarmen, auf dem
sogenannten Spielbrett, von unten gespielt. Die Spielfläche liegt dabei
auf den Innenseiten der Unterarme. Beidarmiges Spielen ist nicht
zwingend, erhöht jedoch durch die größere Auflagefläche die
Ballkontrolle. Optimale Ballkontrolle erreicht man, wenn man die
Ellenbogen streckt und den Winkel der Arme zum Boden nicht verändert.
Der Winkel zwischen Armen und Oberkörper sollte etwa 90° betragen. Die
Richtung erhält der Ball durch Streckung der Beine und der Ausrichtung
des Spielbrettes.
Die Technik des unteren Zuspiels hat sich im Laufe der Jahre
entwickelt. Am Anfang des 21. Jahrhunderts wird im Leistungssport eine
Technik verwendet, die sich auf den Einsatz der durchgestreckten Arme
aus den Schultern heraus konzentriert. Dabei wird der Ball allein durch
eine Bewegung aus den Schultern gespielt, während die Beinarbeit zur
richtigen Positionierung des Spielers unter dem Ball genutzt wird.
Wichtig dabei ist, dass es zu keinen „Interferenzen“ zwischen Bein- und
Armbewegung kommt, das heißt, dass keine aktive Bewegung des Körpers
aus den Beinen gegen den Ball stattfindet während der Ball aus den
Schultern gespielt wird.
Das unter Zuspiel wird hauptsächlich bei der Annahme eines
gegnerischen Aufschlags oder bei der Abwehr eines Angriffsschlags
eingesetzt. In Ausnahmefällen wird beim Zuspiel zu einem Angriffsschlag
gebaggert. In Extremsituationen kommt auch eine einhändige Variante des
Baggers zum Einsatz, um den Ball im Spiel zu halten
Oberes Zuspiel
Beim oberen Zuspiel (auch Pritschen oder Pass genannt) zeigen die
Handflächen in Richtung des Balles, der sich oberhalb der Stirn
befinden sollte. Die Handrücken sind nach unten geklappt, Daumen und
Zeigefinger beider Hände bilden jeweils ein offenes Dreieck. Der Ball
wird mit einer kurzen, schnellen Bewegung aus den Handgelenken
gespielt. Das obere Zuspiel findet hauptsächlich beim Zuspiel zur
Vorbereitung eines Angriffsschlags Verwendung. Im Vergleich zum unteren
Zuspiel ermöglicht es eine präzisere Kontrolle des Balles. Das obere
Zuspiel kann auch in einer einhändigen Variante gespielt werden, die
jedoch einige Anforderungen an T
Angriffsschlag
Nach Regel 14.1 ist
ein Angriffsschlag jede Aktion, bei der der Ball in Richtung des
Gegners gespielt wird, ausgenommen Aufschlag und Block.
Nur Vorderspieler
dürfen innerhalb der Vorderzone einen Ball, der sich im Moment des
Schlagens vollständig oberhalb der oberen Netzkante befindet, über das
Netz spielen. Hinterspieler, ausgenommen der Libero, dürfen den Ball in
der Vorderzone nur unterhalb der Netzkante oder, nach einem Absprung in
der Hinterzone, spielen. Die Landung darf bei Letzterem in der
Vorderzone erfolgen. Ein, von einem sich in der Vorderzone befindenden
Libero im oberen Zuspiel gespielter Ball, darf von keinem Spieler für
einen Angriffsschlag oberhalb der oberen Netzkante genutzt werden.
- Der Schmetterschlag (Smash) ist die wirkungsvollste und
meist verwendete Art, einen Punkt zu erzielen. Der Spieler führt dabei
vor dem Angriffsschlag drei Schritte aus. Beim Orientierungs- oder
Auftaktschritt, der ohne großen Tempogewinn mit der der Schlaghand
gegenüberliegenden Seite erfolgt, führt er die Arme leicht nach vorne.
Der schnelle und lange Stemmschritt senkt den Körperschwerpunkt;
dabei werden die Arme hinter den Körper geführt. Beim Absprungschritt
setzt der Spieler den hinteren Fuß kräftig und knapp diagonal vor den
vorderen, um die Vorwärtsbewegung in eine Aufwärtsbewegung
überzuleiten. Das ist wichtig, um nach dem Schlag nicht im gegnerischen
Feld zu landen, was ansonsten als Fehler gewertet wird. Unmittelbar
nach dem Absprungschritt erfolgt der Absprung, bei dem die Arme schnell
nach oben geführt werden. Der Schlagarm wird weiter seitlich hinter die
Schulter gezogen, wobei der Ellenbogen der höchste Punkt des Armes
wird. Bei Erreichen einer geeigneten Sprunghöhe schlägt der Spieler der
Ball kräftig nach unten über das Netz, so dass er im Idealfall im
Spielfeld der gegnerischen Mannschaft landet. Der Schlag wird mit der
ganzen Hand, mit geöffneten Fingern und zusätzlichem Klappen des
Handgelenks ausgeführt, um dem Ball auch eine Richtung geben zu können.
- Bei
einem Schnellangriff - meist nach einer vorangegangenen Aktion nahe dem
Netz - erfolgt der Stemmschritt oft leicht eingesprungen, wobei der
Spieler auf den einleitenden Orientierungsschritt verzichtet.
- Beim Rückraum- oderHinterfeldangriff
springt ein Hinterfeldspieler hinter der Angriffslinie ab. Er begeht
einen Fehler, wenn er die Angriffslinie beziehungsweise ihre gedachte
seitliche Verlängerung vor dem Schlag betritt oder überschreitet und
danach den Ball oberhalb der oberen Netzkante schlägt.
- Bei
einem Heber wird der Ball lediglich mit den Fingern der Schlaghand über
das Netz gespielt, oft auch über einen gegnerischen Block hinweg.
- Eine Finte
ist ein mit oberem Zuspiel in einen leeren Bereich des gegnerischen
Spielraumes gespielter Ball. Zuspieler verwenden sie, um den Gegner zu
überraschen, der ein Zuspiel für einen Angreifer erwartet.
- Ein Lob
ist ein hoch gespielter Ball, der, zumeist als Finte, über einen Block
oder an diesem vorbeigespielt wird, um diesen ins Leere laufen zu
lassen.
Block
Ein Block ist eine Aktion, bei der Spieler der verteidigenden
Mannschaft einen Angriffsball über dem oder nahe des Netzes zu
verteidigen suchen. Ein bis höchstens drei Spieler springen dabei vor
dem Netz hoch und versuchen, mit gestreckten Armen und gespreizten,
starren Fingern, den gegnerischen Angriff abzuwehren. Die Berührung des
Balles darf dabei auch in der Hälfte des Gegners erfolgen. Es darf aber
damit beispielsweise kein Zuspiel behindert werden. Ein erfolgloser
Block zählt als Blockversuch. Gelangt der Ball danach in die Hälfte der
abwehrenden Mannschaft, wird weitergespielt.
Eine Berührung im Zuge einer Blockaktion zählt nicht als Berührung,
das heißt, dass die verteidigende Mannschaft danach noch drei
Berührungen zur Verfügung hat. Das gilt auch für eine mehrfache
Berührung durch einen oder mehrere Spieler. Die nächste Berührung nach
einem Block darf auch durch einen Spieler erfolgen, der im Rahmen der
Blockaktion unmittelbar zuvor den Ball berührt hat.
Blocken dürfen nur Vorderspieler, das heißt, Spieler auf den Positionen 2, 3 und 4.
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